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   Roland Exner

Die "Rettung" des Weltklimas           

Katastrophenszenarien zwischen heiß und kalt – die Menschheit ist nicht vorbereitet - die "Argumente" der geistigen Trumpelartisten

Eine Vision von künstlichen Eisinseln in den Meeren, von Meerespumpen, "Schattensegeln" im Weltraum und von Flugzeugen mit riesigen Filtern

I’d put my money on the sun and solar energy. What a source of power! I hope we don’t have to wait until oil and coal run out before we tackle that. – Thomas Edison, 1931

Reich wird man nicht durch das, was man besitzt, sondern durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß; und es könnte sein, dass die Menschheit reicher würde indem sie ärmer wird, und gewinnt, indem sie verliert.
Immanuel Kant


Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe

Das Klima-Thema bearbeite ich seit 2005 auf dieser Seite. Die Anzahl der jährlichen Klicks: unter 300. Aber ich habe mich sehr über die fast 16 Millionen Klicks gefreut, die REZOS im Mai 2019 veröffentlichtes Video "Die Zerstörung der CDU" bekam. Ein wesentliches Thema war hier das "Weltklima". Die hier genannten Fakten brauchte ich nicht nachzuprüfen, die kannte ich im Wesentlichen. Die Widersprüche einer korrupten und unglaublich schizophrenen Politik setzt sich indessen unvermindert fort:. Im August 2019 stoppt Deutschland - zu Recht - die Unterstützungszahlungen für den Amazonas-Regenwald, weil die Rodungen dramatisch zunehmen. Wenige Wochen zuvor schließt die EU mit der Stimme Deutschlands ein Freihandelsabkommen mit Argentinien, Brasilien, Paraguay Uruguay ab, dass vor allem die Lieferung von Rindfleisch zum Inhalt hat, mit dem Kommentar von der über all dem wie unschuldig schwebenden Mutti Merkel, der Vertrag beinhalte, dass dafür MÖGLICHST kein Regenwald abgeholzt werden solle... Dann lässt sich die EU auch noch von Mr. Trump ein "Handelsabkommen" zwecks Lieferung von Rindfleisch aufzwingen - alles genau die falschen Signale. Selbst ohne Vernichtung des Regenwaldes ist die zunehmende Rinderzucht und der übermäßige Fleischkonsum einer der treibenden Faktoren für die Aufheizung des Klimas, denn die Rinder erzeugen mit ihrer Verdauung Methan, das über 20mal stärker wirkt als CO2.

Das Problem: Der weiße Mann redet mit gespaltener Zunge... Und auch die weiße Frau, wenn sie Regierungschefin wird.

REZO hat diese Widersprüchlichkeit auf den Punkt gebracht. Interessant die dümmsten Reaktionen von Politikern auf dieses Video. Annegret Kramp-Karrenbauer lasse ich mal außen vor, ein weiterer misslungener Karnevalsauftritt. Und Phlipp Amtor, der meinte, man dürfe nicht außer acht lassen, dass diese You-Tuber mit ihren Seiten auch "Geld verdienen". Ohne Kommentar. Würde auch zu weit führen mit der Frage, womit viele Bundestagsabgeordnete  Geld verdienen. Und FDP-Chef Christian Lindner (über Fridays for Future): Die können doch gar nicht die globalen Zusammenhänge durchschauen, das sollten sie den Fachleuten überlassen... Genau! Denn auf die Fachleute, die Wissenschaft, berufen die sich! Und das ist ist ja auch keine bloße theoretische Diskussion. Diese jungen Menschen spüren, es geht um die Existenz der Menschheit! Und Elmar Brok, CDU, ehemals Mitglied des Europa-Parlaments: Wenn REZO sich auf einen Konsens wissenschaftlicher Erkenntnis beruft, dann sei das ein "Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Richtigkeit, den ich in der Demokratie ablehne." Muss man das kommentieren? Der Fluss des Geldes scheint vielen wichtiger als die Quellen der Erkenntnis. Und schließlich noch Jens Spahn. Er habe das Video nicht gesehen, sagt er, nur eine Viertelstunde herumgeklickt. Auch er bemängelte REZOs Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Richtigkeit. Zur Politik gehöre aber der Kompromiss. Genau! Der sieht dann meist so aus wie von Mutti Merkel formuliert: Leute, esst mehr Rindfleisch aus Südamerika, wir haben ausgehandelt, dass der Regenwald dafür MÖGLICHST nicht abgeholzt werden soll.... A ja, an der Stelle noch mal zurück zu den Rindfleischdeals mit Südamerika und USA. Der Weltklimarat fordert in einem am 8. August 2019 veröffentlichten Sonderbericht als Konsequenz des Klimawandels eine dringende Kehrtwende in den Essgewohnheiten und in der Landwirtschaft (weniger Fleich, mehr Gemüse), andernfalls seien Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und Artenvielfalt in Gefahr. Wobei ich hinzufügen möchte: Die brutale Behandlung anderer Lebewesen sollte ohnehin nicht mehr zum Menschsein gehören... Die brutale Behandlung anderer Völker auch nicht. Das fällt mir ein in Verbindung mit der Elektroauto-Hype - das propagierte große Ding in Bezug auf Klimaschutz.

 Elektroautos sind nicht die Lösung, jedenfalls nicht, wenn sie mit der üblichen Wachstumshype verbunden werden, als sich weiter aufblähende Massenware, denn die Produktion der Batterien ist sehr CO2 -intensiv, und der Abbau der vielen Rohstoffe, vor allem "seltene Erden", bereiten  große Probleme. So wird zum Beispiel der Bevölkerung im argentinischen Hochland wegen des gewaltigen Wasserverbrauchs (bei der die Lithium-Gewinnung) die Lebensgrundlage zerstört, die Landschaft wird zur Wüste....  Das Elektroauto: Wieder Augenwischerei, Hauptsache man liefert dem Bürger, der zur Wahl geht, ein schön verpacktes Klimapäckchen. "Wir tun was" - aber auf Kosten anderer in der Welt?    

Während meines Studium habe ich auch gelernt, dass die Marktwirtschaft den politischen Gegebenheit angepasst werden müsse - was im übrigen auch der gesunde Menschenverstand sagt. Nach einer großen Naturkatastrophe oder nach einem Krieg kann man nicht einfach "Marktwirtschaft" laufen lassen. Lebensmittel und Trinkwasser, Kleidung, Unterkunft müssen so weit wie möglich gerecht verteilt werden. Jedenfalls muss immer versucht werden, die Rahmenbedingungen den gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen. Was will ich damit sagen? Dass schon vor der Katastrophe Weichen gestellt werden müssen, dass nicht erst wirkungsvoll reagiert wird, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Das ganze Verkehrssystem müsste auf den Tisch. Die riesige und immer noch wachsende Menge von Autos zerstören die Landschaft nicht nur durch den Abbau so vieler Rohstoffe, auch das immer weiter wachsende Straßennetz ist wie ein  Krebsgeschwüre, das die Welt zerfrisst. Der "Individualverkehr" ist ein Symbol der Freiheit, aber eine Freiheit, die die Lebensgrundlagen der Welt in einem solchen Ausmaße beeinträchtigt, ist keine "Freiheit" mehr. Und die vielen Millionen Tote durch den Autoverkehr - seit 1945 sollen es 120 Millionen sein, da kommen  die Terror-Opfer aller Zeiten nicht mit, sogar die Toten der beiden Weltkriege nicht. Was für eine "Freiheit" ist das? Der individuelle Autoverkehr müsste also auf den Prüfstand, aber das kann man dem Wahlvolk derzeit nicht zumuten. Und wer es doch täte, würde niedergebrüllt werden: "Sozialismus", "Rückkehr zum "Stalinismus"... Dabei geht es nur um den gesunden Menschenverstand. Die Weltbevölkerung wird noch um ein paar Milliarden wachsen. Und der Autoverkehr wächst weiter wie zuvor? Selbst eingefleischten Autofahrern muss bei der Vorstellung doch das große Grausen kommen! Aber immerhin, Vordenker gibt es. In seinem einem Buch "The Green New Deal" entwirft der US-Ökonom Jeremy Rifkin ein visionäres Bild der wirtschaftlichen Veränderungen, vor denen die Welt steht. Zitat aus der Internetseite Godmode-Trader vom 6. Februar 2020:

Im Mobilitätssektor wird es nicht nur zu einem Umstieg auf Elektromobilität kommen, sondern ungefähr gleichzeitig auch zur Einführung selbstfahrender Fahrzeuge (autonomes Fahren) und dem Durchbruch von "Mobility as Service". Darunter versteht man, dass Menschen künftig kein Fahrzeug mehr besitzen müssen, um grenzenlos mobil zu sein. Ganz im Gegenteil wird sich Mobilität als Dienstleistung durchsetzen...    - 

und zwar nicht nur aus Vernunftsgründen, sondern auch aus Kostengründen. Die weitere Verbesserung und Effizienz der erneuerbaren Energien ist zum Selbstläufer geworden. Weiteres Zitat:

Ausgangspunkt ist zum einen die Klimakrise, zum anderen aber auch die Tatsache, dass sich die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen und die Mobilität auf Basis des Verbrennungsmotors in den kommenden Jahrzehnten einfach nicht mehr lohnen werden... Die Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien war im vergangenen Jahr zum ersten Mal praktisch global günstiger als die Stromerzeugung aus fossilen Quellen wie Gas oder Kohle (zumindest, wenn man neue Anlagen betrachtet). Die Kosten der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien sind in den vergangenen Jahrzehnten exponentiell gesunken, bei Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel von 76,67 Dollar pro Watt im Jahr 1977 auf nur noch 0,102 Dollar pro Watt im Oktober 2019, Tendenz weiter stark abnehmend... .  .....Mittel- bis langfristig wird Ökostrom fast kostenlos verfügbar sein, sagt Rifkin. Das wird dazu führen, dass die gesamte globale Energieerzeugung auf Erneuerbare Energien umgestellt wird. Abseits aller politischen Initiativen und der Diskussion um den Klimawandel wird es sich schlicht nicht mehr lohnen, ein Gas-, Kohle- oder Atomkraftwerk zu betreiben. Auch ohne Subventionen wird der Markt für einen Umstieg sorgen, sagt Rifkin. Im Bereich der Mobilität steht ein vergleichbarer Wandel bevor. Etwa ab dem Jahr 2024 werden Elektrofahrzeuge so billig sein wie Fahrzeuge auf Basis des Verbrennungsmotors und danach weiter billiger werden. Ab der Mitte der 2020er Jahre wird sich deshalb die Elektromobilität rasant durchsetzen und die Mobilität auf Basis des Verbrennungsmotors weltweit verdrängen, sagt Rifkin

Ganz so sehe ich das nicht, es sei denn, auch die Produktion von hochleistungsfähigen Batterien wird umweltfreundlich. Und Öko-Energie kann nie fast kostenlos sein. Die Erzeugung der Energie - ja, aber die Anlagen nicht. Trotzdem: Im Prinzip gute und richtige Gedanken, die da in die Welt gesetzt werden. Und sie vermitteln die Hoffnung, dass die Leugner der durch Menschen verursachten Klimaerwärmung - allen voran Mr. Donald Trump - doch nicht einen so großen Schaden anrichten wie zunächst befürchtet.

Und dann kommt ja noch die BlackRock-Geschichte. Die verwalten ein Vermögen von etwa 6 Billionen Dollar, eine 6 mit 12 Nullen! Die Überschrift in der Ausgabe der ZEIT vom 22. Januar 2020:

BlackRock: Aus Schwarz mach Grün

Hier wird berichtet, dass der BlackRock-Chef Larry Fink in einem Brief die Chefs der vielen Unternehmen, an denen BlackRock beteiligt ist, aufgefordert hat, "mehr für den Klimaschutz zu tun".  Er schrieb, das Klimarisiko sei auch ein Anlagerisiko. Und weiter: "Wir werden uns von Anlagen trennen, die ein erhebliches Nachhaltigkeitsrisiko darstellen, wie zum Beispiel Wertpapiere von Kohleproduzenten."  Vielleicht gründet Donald Trump nach seiner Präsidentschaft eine Anlagegesellschaft, die in Kohleproduzenten investiert. Er ist ja ein Stehaufmännchen, ihm wurde bisher aus jeder Pleite geholfen...  

Wie wird sich BlackRock tatsächlich verhalten? Werden andere, nicht nachhaltige Verhaltensweisen wie zum Beispiel die übermäßige Fleisch"produktion" divestet? Man wird sehen. Vielleicht ist ja im kapitalistischen System das "Kapital" selber etwas schlauer als "die Politiker"? Australien scheint wieder ein trauriges Gegenbeispiel zu sein. Der halbe Kontinent brennt, aber die Regierung leugnet immer noch den von Menschen verursachten Klimawandel. Und obwohl hier die besten Voraussetzungen für Erzeugung von "Sonnenenergie" vorliegen, eröffnet man ein riesiges Kohlebergwerk. Siemens liefert die Signalanlagen...

Dabei nehmen die Anzeichen für die drohende Apokalypse zu: Nicht nur die großflächigen Buschbrände in Australien und im Amazonasgebiet, die gigantischen Waldbrände in Sibirien - auch das zunehmende Auftauen des Permafrostbodens in Sibirien signalisieren Alarmstufe rot. In Permafrostgebieten wie der Arktis, Antarktis oder den Hochgebirgen sind zwischen 1.300 und 1.600 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert, etwa doppelt so viel wie in der gesamten Erdatmosphäre (etwa 800 Gigatonnen). Gelangt ein großer Teil davon in die Atmosphäre, schmelzen nicht nur die Polkappen, würden Weltmeere nicht nur riesige Gebiete überschwemmen und ganze Völkerwanderungen auslösen, vor allem würde das sich erwärmende Meerwasser dazu führen, dass das Methanhydrat, das "Methaneis" sich auflöst - und Methan wirkt über 20mal stärker als CO2... Das würde die Atmosphäre und die Ozeane weiter stark erwärmen, die mikroskopisch kleinen Algen und photosynthetischen Bakterien im Meer (die für über 50 Prozent des Sauerstoffs auf diesem Planeten produzieren) würden absterben - und stattdessen würden sich giftige Algen ausbreiten.  Die drohenden Vorsignale werden wahrgenommen, zunmehmend wahrgenommen - aber nicht ausreichend:  Tausende Kilometer, quer durch den Atlantik, Braunalgen. Derzeit verkraftet das Meer auch noch die riesige, immer weiter anwachsende Mengen Plastik-Müll. Und der so genannte "mächtigste Mann der Welt" hält immer noch dagegen. Meldung am 18. August 2019: "Trump will Regenwälder Alaskas zur Abholzung freigeben". Yesterday he grabs ´em by the pussy, today he grabs at the woods... Trump repräsentiert jene, die die Wälder nur als Profiquelle sehen, die die  letzte Kohle, das letzte Erdöl und das letzte Gas aus der Erde herausholen wollen, man bohrt noch immer im Meeresboden, sogar in der Tiefsee, dort vermutet man bis zu 180 Mrd. Barrel (!) Erdöl. Und in den USA ist man sei Jahren dabei, Ölschiefer- und Schiefergasprojekte ins Leben zu rufen.  Auch das Gas soll bis zum letzten Kubikmeter aus der Erde geholt werden, mittels ´Fracking` (hydraulic fracturing) - ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien wird in die Gesteinsporen gepresst, um dort `das Letzte´ herauszupressen. Da geht es um unglaubliche potentielle Fördermengen, die USA kann schon längst schwarze Energie exportieren...  Ist doch egal, ob anderswo (vorerst anderswo) die Küstenstädte überfluten... Der Fracking-Boom, also die starke Erhöhung der Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern -   und nicht der Ausstieg aus fossilen Energieträgern hatte die Öl- und Gaspreise um fast 50 Prozent purzeln lassen (2014/15). Förderung fossiler Brennstoffe bis zum "Geht-Nicht-Mehr" - anderseits will man den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (kurz Kohlendioxid, CO2)-Ausstoß verringern. Wenn die Politik ernst macht und die Klimaerwärmung in diesem Jahrhundert auf zwei Grad begrenzen will, dann dürften die Energieunternehmen das Erdöl, das Gas und die Kohle gar nicht mehr aus der Erde holen, das heißt, die Vorräte hätten bei weitem nicht mehr den Wert wie in den Büchern eingetragen. Dass es tatsächlich so kommt, ist, siehe oben,  nicht völlig unwahrscheinlich. Wenn BlackRock tatsächlich Ernst macht und andere folgen, sehe ich tatsächlich derzeit dafür eine Wahrscheinlichkeit von über 50% ... 60% im Bauchgefühl. Es ist wie ein großes Tauziehen. Rifkins Hinweis, dass die Kosten für erneuerbare Energie drastisch sinken werden, könnte die positive Entwicklung beschleunigen, aber nur, wenn wirklich alle Kosten sinken. Die weltweite Kosten-Nutzen-Analyse muss ausgewogen sein. Es nützt nichts, wenn Elektroautos "billig" produziert werden können und Landschaften, andere Länder und Völker ausgebeutet und zugrunde gerichtet werden - das richtet letztlich auch die Welt zugrunde. 

Schon vor der sich anbahnenden Katastrophe müsste sich das politische System den Bedingungen anpassen - nicht erst nach der Katastrophe. "Klimawandel" ist ein harmloses Wort. Das Klima wandelt sich, langsam, aber halt mit zunehmender Geschwindigkeit. Küstenstreifen sind plötzlich Land unter. Millionen Menschen sind davon betroffen, aber noch nicht auf der Flucht...  Das Meer verkraftet auch noch eine schwimmende Insel aus Plastik-Müll, so groß wie Europa. Was ist aber, wenn die Meere "kippen", also giftige Algen alles durchdringen? Über die Hälfte des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre wird von mikroskopisch kleinen Algen und photosynthetischen Bakterien im Meer erzeugt. Wenn das Meer kippt, sterben auch die menschlichen Raubtiere, aber wer sagt ihnen das? Die Gier nach Macht und Geld verhindert bei noch zu vielen den Blick über den Tellerrand. Die Erde ist nicht mehr rund, sie ist wieder zur Scheibe geworden. Hinter den Rändern ist der Abgrund.   


Gennau genommen kann man "das Klima" nicht retten. Ein "Klima" herrscht immer, allenfalls kann man versuchen, bestimmte klimatische Bedingungen zu bewahren oder herzustellen. Allerdings wird dies nur möglich sein, wenn auch unter den Menschen, den Völkern, den Regierungen dieser Welt ein gutes "Klima" herrscht - wenn man in der Lage ist, die dringendsten Probleme der Welt (der Menschheit) gemeinsam zu lösen. Das "Weltklima" hat insofern eine doppelte Bedeutung, etwa wie zwei Seiten einer Medaille.

Im Jahr 1972 veranstaltete die UN in Stockholm die erste Umweltkonferenz, 1995 die erste "Klimakonferenz", in Berlin. Seitdem wurde der Stein immer wieder mal etwas bewegt, er wurde auch ins Rollen gebracht. Aber zu wenig, zu langsam. In meiner Urfassung 2005 schrieb ich: "Derzeit reden alle nur von der Erderwärmung, die ja auch tatsächlich nicht zu übersehen ist (Abschmelzen der Gletscher usw). es gibt Weltkonferenzen, aber das `Weltverhalten´ ist schizophren, jedenfalls bis heute. Und dieses "heute" gilt auch noch im Jahr 2020, immerhin aber mit einer zunehmend positiven Tendenz.

 

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Kohlenstoffdioxid (CO2) - das Zaubergas

Das Hauptproblem scheint das Kohlenstoffdioxid zu sein - kurz: Kohlendioxid bzw. CO2. Die Luft enthält über 400 ppm, siehe das Schaubild oben, also von einer Million Luftteilchen sind 400 Teilchen CO2, das sind 0,04 Prozent, viel weniger als man erst einmal vermutet, weil doch dieses CO2 - bzw. der steigende Anteil dieses Gases - ständig als der Hauptgrund für die Erderwärmung genannt wird. Um das einmal bildlich vorzustellen: Ein Liter entspricht einem Würfel von 10 cm Kantenlänge, darin haben 1000 Würfel mit Kantenlänge ein Zentimeter Platz.  Ein entsprechender "großer Würfel“ Luft enthält 200 "kleine Würfel" Sauerstoff, 790 kleine Würfel Stickstoff – und deutlich weniger als einen halben kleinen Würfel CO2. Weniger als ein halber Würfel von insgesamt 1000 Würfeln – das ist der relative Anteil von CO2 in unserer Atmosphäre. Kaum zu glauben, um welch winzige Menge es geht, natürlich relativ. Die absoluten Zahlen in der gesamten Atmosphäre sind aus Sicht eines winzigen Menschleins wiederum gewaltig. Aus welchen Blickwinkel man es aber betrachtet: die Tendenz ist steigend. Jedes Jahr kommen in dem hier gerade beschriebenen Würfel ein paar winzige "Krümelchen" dazu… Wie kommt es nun, dass dieses CO2 soviel „Wind“ macht? Seine einzelnen Moleküle sind relativ groß und kompliziert, sie saugen Lichtenergie auf, „weil sie wie eine Stimmgabel schwingen oder wie ein Akrobat purzeln möchten.“ (Siehe Literaturangabe 1). Sie spielen gewissermaßen Ping-Pong mit der Lichtenergie, eh´ die wieder von der Erde zurück in das Weltall gestrahlt wird. CO2 macht das Erdklima zu einem Drahtseilakt: Zu wenig - und die Erde wird zu einem Eisplaneten, zu viel, und die Erde wird zum Glutofen... Das ist furchterregend – und faszinierend zugleich. Die Frage ist nämlich: Könnte man dieses CO2 nicht „einfach“ zur Regulierung des Erdklimas nutzen? Ich bin überzeugt: Man könnte das Klima regulieren, und dazu bräuchte man sogar auch große Mengen des CO2, die noch in der Erde schlummern. Der Grund ist ganz einfach: Weil irgendwann auch wieder eine Eiszeit droht. Die näherliegende Gefahr ist die Erderwärmung, die ferner liegende die Eiszeit.
"Kurzfristig" gesehen ist tatsächlich der Anstieg der Durchschittswelttemperatur gefährlich.  Nimmt die Erderwärmung zu, sagen wir um 5 Grad Celsius, das steigt auch die Meerestemperatur stark an -  wie zum Beispiel vor etwa 252 Millionen Jahren an der erdgeschichtlich definierten Perm-Trias-Grenze - als in Sibirien die Erde aufbrach und mit den Magmaströmen auch riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre gelangte. Zitat Wikipedia:

So ist es wahrscheinlich, dass durch den Temperaturanstieg die chemische Struktur des in der Tiefe der Meeresböden gebundenen Methanhydrats aufgebrochen wurde. Das in Wassermoleküle eingeschlossene Methan wurde freigesetzt und stieg als Gas in die Atmosphäre auf, wo es ca. 20-mal wirksamer als CO2 für eine relativ rasche Erwärmung der Atmosphäre um weitere 5 °C sorgte und die 3. Phase (wieder an Land) des Massensterbens einleitete. 95 % aller meeresbewohnenden Arten sowie ca. 66 % aller landbewohnenden Arten (Reptilien- und Amphibienarten) starben aus. Auch ein Drittel aller Insektenarten starb aus, das einzige bekannte Massenaussterben von Insekten in der Erdgeschichte. Von allen Massenaussterben des Phanerozoikums war das im Perm das größte.

Es ist schlicht und einfach Tatsache, dass es auch unabhängig von menschlichem Verhalten extreme Klimaschwankungen geben kann, wenn auch eher innerhalb sehr langer Zeiträume.  Nordamerika könnte das nächste Sibirien sein: unter dem Yellowstone Naturpark bildet sich eine gewaltige Magmablase, da bricht irgendwann die Erde auf, morgen, übermorgen oder in 1000 , 5000 oder in 50.000 Jahren. Da spielt es dann keine Rolle, ob durch fossile Brennstoffe mehr oder weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt ist. Dann würde so oder so ein Katastrophenszenario folgen wie gerade beschrieben. In so einem Falle müsste man die Möglichkeit haben, das Meerwasser soweit abzukühlen, dass kein Methan freigesetzt wird. Umgekehrt benötigt man aber  "volle Ladung" CO2 in der Atmosphäre und vielleicht auch Teile des derzeit noch auf dem Meeresboden  "gefrorenen" Methans, wenn eine neue Eiszeit sich abzuzeichnen beginnt. Ein Such-Eintrag bei Google: „Eiszeit +Erdachse“; unter www.g-o.de/wissen-aktuell-2611-2005-03-31.html  - lese ich unter anderem: "Der Winkel der Erdachse variiert im Laufe von 41.000 Jahren zwischen 22,5 und 24 Grad. Mit zunehmendem Winkel trifft mehr Sonnenlicht im Durchschnitt auf nördlichere Breitengrade. Das sind genau die Bedingungen, die laut Huybers und seiner Kollegen jeweils das Ende der letzten Eiszeiten ausgelöst haben." Derzeit allerdings läuft es umgekehrt, wir nähern uns langsam einer neuen Eiszeit:  „Im Moment hat die Erdachse einen Neigungswinkel von 23,5 Grad und der nimmt weiter ab. Ohne menschliche Einflüsse auf das Klima würde sich die Erde wahrscheinlich langsam auf die nächste Eiszeit zu bewegen….
Ein weiterer Aspekt ist das "Risiko Pol-Umkehr" (so der Name einer Sendung im zdfinfo-Kanal am 22. Oktober 2017). Der magnetische Nordpol wird da als "rätselhafter Wanderer" bezeichnet; die Geschwindigkeit der "Wanderung" scheint zuzunehmen, und man vermutet, dass sich damit eine Pol-Umkehr ankündigen könnte - mit unbekannten Folgen auch für das Wetter...  Wer weiß, welche Kräfte auf längere Sicht tatsächlich die Oberhand gewinnen? In der Erdgeschichte hat es große Temperaturschwankungen gegeben, nach beiden Seiten. Denkbar ist auch, dass das Wegschmelzen der Polkappen die Meeresströmungen durcheinander wirbeln würde, vielleicht brechen sie auch zusammen. Wissenschaftler der Uni Basel und des Schweizer Forschungsinstituts Eawag haben durch Untersuchungen an fossilen Korallen herausgefunden, dass die Meeresströme offenbar langsam aber sicher aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folgen sind unabsehbar. Zum Beispiel könnte gerade eine Erwärmung der Meere dem warmen Golfstrom die "Orientierung" nehmen, weil kalte Strömungen und der Salzgehalt des Wassers ihm die Richtung geben. Und wenn da etwas aus dem Gleichgewicht kommt, könnte der Golfstrom irgendwann nicht mehr Richtung Europa fließen - paradoxerweise könnte so die "Klimaerwärmung" in Europa eine neue Eiszeit auslösen. Ein weiterer Faktor, der ein Klimawandel Richtung Eiszeit bewirken kann, ist die Schwankung der Sonnenaktivität, siehe
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/09/erster-sonnenflecken-freier-monat-seit.html
Es gibt unterschiedliche Auffassungen, inwieweit Schwankungen der Sonnenaktivität zu Klimaschwankungen führen. Mein Eindruck ist, dass man hier eher die Klima-Erwärmung im Auge hat. Man folgt dem Modetrend, man redet nur über die Erwärmung...
Bleiben die Sonnenflecken aber über mehrere der sonst üblichen 11-Jahreszyklen weg, dann muss man sich offenbar warm anziehen, auch im Sommer... Immerhin wurde diese Problematik sogar in der Tagespresse behandelt, so zum Beispiel in der Berliner Zeitung vom 16. September 2010. "Unser Zentralgestirn ist wieder erwacht", verkündete die Überschrift. "Der neue Sonnenzyklus verspätete sich um zwei Jahre. Einige befürchteten schon eine neue Eiszeit..." Und weiter: "Wenn die Sonne wieder aktiv wird, heizt die von ihr ausgesandte UV- und Röntgenstrahlung die äußeren Schichten der Erdatmosphäre auf, die sich als Folge davon aufbläht... Im Laufe der solaren Aktivitätszyklen atmet unsere Atmosphäre regelrecht", veranschaulicht Schüssler diesen schon länger bekannten Effekt. Ein Forscherteam um John Emmert vom Naval Research Laboratom in Washington fand heraus, dass während der jüngsten Tiefschlafphase der Sonne die Dichte der Erdatmosphäre in 400 Kilometer Höhe um 28 Prozent geringer war, als in dem vorangegangenen Minimum von 1996 (GRL 2010, Band 37). „Das ist die stärkste Kontraktion der letzten 43 Jahre", sagt Emmert.

In der Erdgeschichte hat es jedenfalls öfter "Unregelmäßigkeiten" gegeben, also lange "Tiefschlafphasen" der Sonne. Die sich dann ausdünnende Erdatmosphäre kann je nach Dauer der Phase zu Missernten - oder gar zu Eiszeiten führen.

Auf alle Fälle ist klar, dass man langfristig, auf Sicht von Jahrhunderten, die Fähigkeit erlangen sollte, extreme Klimaschwankungen aufzufangen. Gelingt dies nicht, so werden bei dieser dichten und immer dichter werdenden Besiedelung der Erde Katastrophen wahrscheinlich, mit Sintfluten oder Eiszeiten werden Völkerwanderungen ausgelöst, die alles Dagewesene in den Schatten stellen und die Milliarden von Menschen das Leben kosten werden. Man könnte natürlich auch einfach sagen: schlecht für die Menschheit, "gut" für Mutter Erde. Vielleicht letztlich auch "gut" für die Entwicklung des menschlichen Geistes - aber das ist ein anderes Thema.

Auf kurze Sicht, vielleicht ein paar hundert Jahre, ist die zunehmende Erderwärmung das Hauptproblem, und zwar durch den Anstieg  von CO2 in der Erdatmosphäre. Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass die Kurve nicht nur ansteigt: Der Anstieg nimmt zu! Wer es nicht sieht, möge ein Lineal anlegen... Das bedeutet, es könnte ein exponentieller Anstieg erfolgen - also dass der Anstieg des Anstiegs immer schneller erfolgt, bis er am Ende fast eine senkrechte Form erreicht. Das ist durchaus realistisch, weil ja nicht nur fossile Brennstoffe verbrannt werden, sondern auch die Wälder zunehmend vernichtet werden, insbesondere die Urwälder. Der größte Teil des Sauerstoffs, nämlich deutlich über 50%,  kommt (man kann es kaum glauben) aus den Weltmeeren, durch das pflanzliche Plankton. Die Verschmutzung der Ozeane und die zunehmende Erwärmung könnten dazu führen, dass die Meere irgendwann "umkippen". Die Horrorvision: zunehmender CO2-Gehalt, zunehmende Erwärmung - und abnehmender Sauerstoff...

                                                                                                   

 Beobachtung des Weltklimas, siehe auch:
 http://www.noaa.gov/news/june-2018-was-5th-warmest-on-record-for-globe

Was sagt zum Beispiel das Max-Planck-Institut (siehe Literaturangabe) zum Anstieg des Kohlendioxids? Die Unfähigkeit,  den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen innerhalb der nächsten Jahrzehnte zu stoppen, stelle eine große Herausforderung für die gesamte Menschheit dar. Die eigentlich logische Konsequenz bleibt in der `Luft´ hängen, in dem nebligen Begriff  ´große Herausforderung`. Die Bundesregierung hat sich - so ist mein Eindruck - mehr oder weniger an die Aussagen des Max-Planck-Instituts angehängt. Bis 2100 wird´s deutlich wärmer, halb so schlimm, hat ja auch Vorteile - und lässt sich nicht verhindern. Eine Idee war auch, die steigende Menge CO2 "einzufangen" und im Boden zu verpressen. Auch Augenwischerei, scheint aber mittlerweile vom Tisch zu sein.  Die dafür geeigneten Areale würden nie ausreichen, um das Problem zu lösen. Die Wasserwirtschaft hat Bedenken, denn wenn man das Gas in poröse Gesteinsschichten presst, wird womöglich Salzwasser aus unterirdischen Speichern ins Süßwasser gedrückt. Außerdem würde bei Unfällen, Katastrophen, Bodenverwerfungen das herausströmende, durch die Verpressung extrem verdichtete Kohlenstoffdioxid sich nicht sofort verflüchtigen, sondern relativ lange Zeit in der Nähe des Erdbodens haften. Die dort lebenden Menschen würden ersticken... Solche Lager können längerfristig nicht als sicher angesehen werden. Eher als gefährliche Zeitbomben.

Nun ist Donald Trump nicht ganz allein mit seiner heldenhaften "Gegenmeinung", siehe zum Beispiel den folgenden Link. Lesenswert! Weil - nach meiner Einschätzung - hier erdgeschichtliche Tatsachen aufbereitet werden. Auch die Schaubilder sind interessant (auf der Originalseite, hier nicht abgebildet). Erstaunlich ist hier aber die "Fähigkeit" der Autoren,  offenbar sachlich aufbereitete erdgeschichtlichen Tatsachen durch absurde Schlussfolgerungen zu einem fast ungenießbaren Brei zu verarbeiten. Daher kann man den Unfug auch überspringen, deswegen habe ich diese Zitate durch Linien eingegrenzt: :


http://www.science-skeptical.de/klimawandel/unbequeme-wahrheiten-die-biologisch-geologische-co2-sackgasse/0010011/

 Hier ein paar Zitate:

Unbequeme Wahrheiten: Die biologisch-geologische CO2-Sackgasse

22. Mai 2013 | Von Fred F. Mueller | Kategorie: Artikel, Biomasse, Daten, Erdgas, Erdöl, Klimawandel, Kohle, Schnee und Eis, Wissenschaft

Mit dem Argument, dass sich das als Treibhausgas diffamierte CO2 durch menschliche Aktivitäten in der Atmosphäre immer weiter anreichert und dadurch eine Klimakatastrophe auslöst, wird zurzeit versucht, die technische Zivilisation, auf der unser Wohlstand beruht, zu zerstören. Ahnungslose Politiker, clevere Geschäftemacher und auf Sponsoren angewiesene Professoren, die es eigentlich besser wissen müssten, missbrauchen die Unerfahrenheit der Bevölkerung, um Angst zu erzeugen. Diese Angst ist Ausgangspunkt katastrophaler Fehlentscheidungen wie der sogenannten Energiewende, mit der manche Profiteure reich werden. Ihr Geschäft blüht, weil viele Menschen gar nicht wissen, in welchem Umfang hier wenig fundierte Halbwahrheiten verbreitet werden. Es ist daher dringend an der Zeit, einige einfach fassliche, aber wesentliche Fakten rund um das Thema CO2 in den richtigen Zusammenhang zu stellen.

Nach Auffassung der AGW-Anhänger hat erst die industrielle Revolution einen dramatischen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre verursacht.

Die Wissenschaft, so behaupten es die meisten Medien, sei sich in der Frage des Klimawandels weitgehend einig: Der Mensch sei dabei, das Klima in katastrophaler Weise zu destabilisieren. Die Anhänger der Theorie vom menschengemachten Klimawandel (AGW, Antrophogenic Global Warming) sehen als Hauptursache hierfür die Verbrennung fossiler Rohstoffe, welche das als Treibhausgas bezeichnete CO2 freisetzt. Dadurch werde der eigentlich stabile CO2-Kreislauf unseres Planeten in fast schon irreparabler Weise gestört...

Ihre These besagt im Wesentlichen, dass sich die Freisetzung von CO2 aus organischer Materie und seine erneute Bindung durch Fotosynthese seit hunderttausenden von Jahren mehr oder weniger im Gleichgewicht befanden. Dieses werde erst jetzt durch den vom Menschen verursachten CO2-Anstieg gefährdet: „Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war jahrtausendelang praktisch konstant und steigt erst an, seit wir dem System riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten zuführen“, erklärte hierzu der als Warner vor der sogenannten Klimakatastrophe zu Prominenz gekommene Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einem Focus-Artikel [FORA]. Im gleichen Beitrag erklärte er, bei den vom Menschen verursachten Emissionen handele es sich um Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die dem eigentlich stabilen Kohlenstoffkreislauf netto hinzugefügt würden. Ähnliche Auffassungen vertreten auch zahlreiche weitere Klimaforscher, so auch die Autoren der inzwischen kontrovers diskutierten „Hockeystick-Kurve“ (Bild 2) des bekannten AGW-Apologeten Michael E. Mann [IPCC]. Am drastischsten aber formulierte es der US-Politiker Al Gore anlässlich der Auszeichnung mit dem Nobelpreis: „Wir Menschen haben es mit einem globalen Notfall zu tun. Die Erde hat jetzt Fieber. Und das Fieber steigt“.
 

Die Realität: CO2-Rückgang seit 600 Millionen Jahren
Ein völlig anderes Bild zeichnet dagegen Prof. Wolfgang H. Berger von der University of California San Diego in einem auf der Homepage der Universität angebotenen Online-Kurs. Demnach lag der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre vor etwa 500-600 Millionen Jahren bis zu 20mal höher als in den letzten paar Jahrhunderten vor der industriellen Revolution. Im Laufe der Zeit gab es dabei auch teils erhebliche Schwankungen. So begann der CO2-Gehalt vor etwa 450 Millionen Jahren erheblich abzusinken, bevor er vor rund 250 Millionen Jahren erneut auf etwa den fünffachen heutigen Wert anstieg. Seither nimmt er – wenn auch mit einer Reihe von Schwankungen – im Prinzip kontinuierlich ab. Heute haben wir die seit 500-600 Millionen Jahren nahezu niedrigsten CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Würde man der obigen „Fieber“-Argumentation folgen, dann hätte die Erde vor Jahrmillionen fast schon kochen müssen. So sprach der Schweizer Professor und IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker in einem Interview mit der Weltwoche am 11. 4. 2013 von einem Temperaturanstieg von 2 bis 4,5 °C pro Verdopplung des vorindustriellen CO2-Gehalts von 280 ppm. Zahllose Fossilien belegen jedoch, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt früherer Zeiten trotz eines um bis zu 2000 % höheren CO2-Gehalts im Groβen und Ganzen bester Lebensbedingungen erfreute....

Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass eisfreie Polkappen erdgeschichtlich den Normalzustand darstellen und etwa 80 bis 90 Prozent der Erdgeschichte ausmachen, während Zeiten mit vereisten Polkappen als Ausnahme gelten.

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Mein Kommentar:
Insbesondere mit dem letzten Satz schießt sich der Herr selber ins Knie. Ich bin eigentlich dagegen, andere Meinungen herabzuwürdigen. Aber diese Typen sind einfach zu doof. Die Riege der geistigen Trumpelartisten. Es ist wohl wahr, dass in der meisten Zeit der Erdgeschichte vereiste Polkappen die Ausnahme waren. In der Zeit der vereisten Polkappen spielte sich aber die Entwicklung der Gattung Mensch ab, und die Erdbevölkerung ist stark gewachsen. Zweifellos ist dieses Wachstum zu stark - es hat die Eigenschaften einer Blase, die sich sich immer weiter aufbläht. Irgendwann wird sie platzen. Der hier entscheidende Punkt ist doch aber: Wenn die Polkappen schmelzen, dann müssen hunderte Millionen Menschen Inseln und vor allem Küstenregionen verlassen...  Gäbe es noch so wenig Menschen auf der Erde wie vor 1000 Jahren, wäre der Klimawandel kein Problem der ganzen Menschheit.  Ob allerdings unsere Atemorgane (Lunge, Haut) mit einer Vervielfachung von CO2 zurechtkämen, wäre auch zu klären. Zur Zeit der Saurier und ihrer Vorfahren gab es noch keine Menschen; deren Atemorgane haben sich viele Millionen Jahre später entwickelt... Und dann erreichen die schwersten Wirbelstürme jetzt schon bis 300 km/h. Das scheint die Grenze zu sein, die die menschliche Zivilisation aushält. Dass es vor hunderten Millionen Jahren auch mal Stürme mit 500 km/h oder mehr gegeben hat, ist auch kein überzeugendes Argument dafür, dass die Erderwärmung doch nichts ausmache... Da würden heute ganze Städte in die Luft fliegen und herumgewirbelt werden...


Auch mit einem durchschnittlichen Verstand müsste leicht einzusehen sein, dass Luft und Wasser desto stärker in Bewegung geraten, desto mehr die Durchschnittstemperatur steigt. Dennoch müsste es wohl zu einem geradezu revolutionären Umschwung in der Energiepolitik kommen, um die "Klimakatastrophe" aufzuhalten. Der ist nicht in Sicht. Auch die Mehrheit der Masse Mensch denkt überhaupt gar nicht daran, ihr Verhalten  zu ändern. (Fast) alle machen weiter wie bisher...

Gesucht ist ein Modell, eine Vision, dass die unterschiedlichen globalen Interessen und Ziele in Einklang bringen kann. Und noch mehr: Auch die extremen Klimaschwankungen. Wenn nämlich wieder eine Eiszeit droht, dann brauchen wir eigentlich das ganze CO2. Im Folgenden werde ich diesen Gedanken weiter verfolgen. Ganz am Ende kommt dann allerdings noch ein Fragezeichen...

 

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Kann man diese Entwicklung aufhalten? Mit Pumpen? Eisinseln, schattenspendenden Segeln im Weltenraum...?

Seit 2005 kreist bei mir die Idee im Kopf, dass Methoden entwickelt werden sollten, das Weltklima zu beeinflussen bzw. extreme Ausschläge abzufangen. Ob es sonst in der Welt solche Gedanken gab, weiß ich nicht. Jetzt aber habe ich von einem solchen Vorschlag gelesen. Joe Raedle/ Getty Eisberg (welch passender Name!) berichten am 28. Dezember 2017 im "Business Insider Deutschland " folgendes:

"Physiker haben einen Plan entwickelt, um die Arktis wieder einzufrieren ... Der Physiker Steven Desch will eine Lösung gegen das Eis-Schmelzen in der Arktis gefunden haben. Er und seine Kollegen von der Arizona State University wollen windgetriebene Wasserpumpen bauen, um Meerwasser an die Oberfläche zu pumpen, damit es frieren kann. So wollen sie die Eisschicht der Arktis dicker machen, damit sie im Sommer nicht so stark schmilzt. Damit das auch einen großen Effekt hat, braucht man nicht weniger als 10 Millionen Pumpen. Die Wissenschaftler haben über ihren Plan eine Forschungsarbeit verfasst und in einem Magazin der American Geophysical Union veröffentlicht. Einen Kostenvoranschlag haben sie auch gleich ausgearbeitet: 500 Milliarden Dollar soll das Projekt kosten... Deschs Plan mag verrückt klingen, doch andere Wissenschaftler haben ähnliche Szenarien entwickelt. Laut dem
Guardian schlugen etwa einige Forscher vor, die Arktis künstlich weiß zu machen, um die Reflektion aufrecht zu erhalten."

Wie gesagt - positiv ist der Gedanke schon deshalb, weil die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten zu hoch ist und die Erkenntnis wächst, dass das Klima deswegen "geregelt" werden muss. Extreme Klimaschwankungen machen der Erde nichts aus - aber den Lebewesen.
Ist die Pumpenidee eine gute Idee? 2017 - oder war es 2016 - wurden an der Arktis ein paar Tage Grade über Null gemessen. Derzeit ist so etwas die Ausnahme, der Temperaturanstieg besteht aber tendenziell. Mit den Pumpen würden Millionen Liter Wasser auf das Eis gepumpt werden, zwar zu einer Zeit (im Winter), so dass es zu Eis werden kann, aber die "Weltwärmebilanz" ist plus-minus Null. Auch wenn das Eis durch Kälte "von oben und unten" friert, so hat es anfangs erst einmal eine Temperatur von über Null Grad, und das schwächt die unter dem Wasser liegenden Eismassen im Laufe der Zeit. Und dann gefriert Meerwasser (=Salzwasser) nicht bei Null Grad, sondern  (je nach Salzgehalt) erst bei etwa   1,8 Grad. Der eigentliche Mangel der Pumpenidee: die Eismassen schmelzen ja auch von unten und "von vorn", also von dem sich erwärmenden Meerwasser. Die Pumpenidee funktioniert nach dem Spiel "Händeturm": Da sitzen alle um einen Tisch. Einer legt seine Hand flach auf die Mitte des Tisches. Der Nachbar  legt seine Hand darauf, und so geht es weiter bis der erste wieder an der Reihe ist. Nun legen alle ihre zweite Hand auf den „Händeturm“. Der Reiz des Spieles ist, dass es immer schneller wird, bis ein richtiges „Kuddelmuddel“ entsteht. Besonders viel Spaß macht es, wenn man ganz langsam beginnt und dann immer schneller wird... Beim "Spiel" mit den Pumpen kann man voraussagen, dass es einen gewissen Effekt haben wird. Es wird Zeit gewonnen, aber die wird sehr teuer bezahlt - um am Ende als verlorene Zeit-und-Geld-Bilanz in die Geschichte der Klimaexperimente einzugehen. Was beim "Händeturm" den Reiz des Spieles ausmacht, das zunehmende Tempo, könnte beim "Pumpenspiel" das Scheitern bedeuten. Je mehr sich das Meerwasser erwärmt, desto schneller müssen neue Eisschichten auf das ältere Eis erzeugt werden, desto schneller müssen die Pumpen arbeiten...

Eine zusätzliche Kältewirkung in der Weltklimabilanz könnte aber tatsächlich erzielt werden, wenn über der Eiswüste in der Nacht (besonders in der monatelangen dunklen Winterzeit) die Kälte aus dem Weltraum die Wassermassen schnell gefrieren lässt. Dann könnte der "Händeturm" wachsen, also die Eisschichten "oben" mehr zunehmen als "unten" abnehmen. Das Fazit: bei richtigem Einsatz wahrscheinlich mit positiver Bilanz, insbesondere, um die Eisfelder an den Polkappen zu erhalten.

Ich bin aber überzeugt, dass die Pumpensysteme an den Polkappen nicht ausreichen würden. Denn die Erwärmung der Meere wird dadurch nicht aufgehalten, "nur" der Anstieg des Meeresspiegels wird verzögert. Und wenn die Meere kippen, überleben wir nicht...  

Würde es Sinn machen, wenn man riesige "Kühlschränke" - großflächige Eisinseln - in die sich erwärmenden Ozeane setzt? Gespeist mit Energie aus Windparks, Solarzellen, Meereswellen... Das Problem wäre die Abwärme. Beim echten Kühlschrank entweicht sie in der Regel auf der Rückseite. Das heißt: Wie der Kühlschrank innen kalt wird, so wird die Umwelt außen erwärmt. Das wäre bei den Eisinseln genauso. Also die globale  "Temperaturwirkung" wäre dann erst einmal auch plus-minus Null.

Aber könnte man die Natur vielleicht überlisten?  Indem man nämlich die Kälte, die aus dem Weltall auf die Erde wirkt, zur Abkühlung der Abwärme nutzt. Man stelle sich eine riesige künstliche Eisinsel im Atlantik vor der Küste Nordafrikas vor, also westlich der Sahara. Die heiße Abluft, die bei der Produktion der Eisberge entsteht, also durch Rohrsysteme in die Sahara leiten?

Was wären die Folgen? Ich kann hier nur spekulieren. Ich vermute, tagsüber wäre die ankommende Abluft kaum "heißer" als die flimmernde Luft über der Wüste. Also würde sie die Energiebilanz der Erde kaum negativ beeinflussen? Wenn 50 Grad heiße (Ab)Luft mit 50 Grad heißer Luft aus der Wüste zusammenstößt, summieren sich die Temperaturen ja nicht, es entsteht nicht 100 Grad heiße Luft. Die Luft bleibt einfach so heiß wie sie ist. Es sei denn, die zufließende Luft würde in andere Regionen abfließen? Weiß ich nicht, aber eher unwahrscheinlich. Wenn doch, dann könnte man die nächtliche Kälte in der Wüste nutzen, also die natürliche Kälte, die aus dem Weltraum kommt. Wüsten sind in der Nacht wie ein Loch in der Atmosphäre zum Weltraum hin: Die Luft kühlt bis unter den Gefrierpunkt ab... Was passiert mit heißer Luft, die nachts in der Wüste ausströmt? Heiße Luft, die sicherlich viel Feuchtigkeit enthalten würde. Bilden sich Regenwolken? Wäre ja auch nicht schlecht... Wolken würden allerdings wieder die unmittelbare Kühlung aus dem Weltraum verhindern, dafür aber auch die direkte Sonnenstrahlung vermindern.

Da könnten dann Wälder wachsen. Wälder in einer Region, die früher Wüste war, würden das Klima wohl auch günstig beeinflussen...

Es scheint jedenfalls wahrscheinlich, dass mit großen Eisinseln in den Weltmeeren die Durchschnittstemperatur der Erde gesenkt werden kann, wenn man die Abwärme dorthin leitet, wo die Wärme nachts ziemlich ungehindert in den Weltraum abstrahlt.

Auch hohe Gebirge wären für die Abkühlung von heißer Luft geeignet: Ab etwa 3000 Meter Höhe wirkt auch hier die Kälte, die aus dem Weltraum durch die dünne Atmosphäre dringt.

Und wie könnte die heiße Luft transportiert werden? Durch feste, aber sehr leichte Rohre aus carbonverstärktem Kunststoff (CFK) -  die könnten einen Durchmesser von 10 Metern haben und wären auch leicht zu verlegen, bei relativ geringen Risiken, denn das Material ist leicht und warme Luft ist nicht unmittelbar gefährlich.
Heiße Luft könnte auch als Heizenergie für Städte verwendet werden. Die "Kältewirkung" wäre hier natürlich zunächst einmal neutral. Sinn macht das aber trotzdem, weil ja der Mensch Wärme benötigt. Die Wärme müsste er sonst ja extra erzeugen müssen.
 

Und die Risiken?
Große Eisinseln könnten die Meeresströmungen beeinflussen. Wenn Meeresströmungen ihre Bahn ändern, könnte es zu klimatischen Umbrüchen kommen. Man stelle sich zum Beispiel vor, der Golfstrom würde sein Bahn ändern und Europa nicht mehr erreichen! Das ist aber ein Problem, das Wissenschaftler analysieren können. Vor allen Dingen könnte man hier schrittweise vorgehen, und auch jeden kleinen Schritt sofort wieder rückgängig machen. Mit Computermodellen lassen sich Vorausberechnungen erstellen, die auch immer wieder in kleinen Schritten korrigiert werden können. Das könnte letztlich sogar dazu führen, dass Meeresströmungen "gesteuert" werden könnten. Eine weitere Idee- ergänzend oder auch alternativ: Die Eisflächen an der Arktis und der Antarktis zu stabilisieren. Hier könnte die "Pumpenidee" durchaus eingesetzt werden - ergänzend. Sie kann als solche nur wirken, solange die Temperaturen deutlich unter Null sind. Das würde die Meeresströmungen nicht beeinflussen, sondern den Status-Quo stabilisieren. Denn das Eis soll hier ja nur dort bleiben wo es ist und nicht infolge der Erderwärmung verschwinden. Auch die Polarkappen sind Wüsten - Eiswüsten. Auch hier könnte aber zusätzlich Kälte produziert werden, weil Abwärme ins Gebirge geleitet werden könnte: Das Transantarktische Gebirge ist eine Bergkette in Antarktika, die sich mit einigen Unterbrechungen zwischen Kap Adare im Viktorialand und dem Coatsland erstreckt. Es erreicht Höhen bis über 4500 m.... Riesige Kühlschränke in der Antarktis zu bauen klingt erst einmal etwas irre, wäre aber wohl in jenen Regionen sinnvoll, in denen das Eis ständig zurückgeht.

Und die Kosten?
Bevor 2008 die Weltfinanzkreise ausbrach, saßen die Banken auf 57 Billionen Dollar minderwertiger Kredite, die per finanzieller Drahtseilakte "abgesichert" waren. Die dünnen Seile rissen und alles fiel in den Abgrund. Die Frage ist, welche Risiken lauern in der Atmosphäre, verursacht durch menschlichen Leichtsinn und Raubbau? Die Atmosphäre tanzt auf dünnen Seilen, wie viel darf die Rettung kosten? Wenn hier allerdings der Sturz beginnt, helfen keine Billionen Dollar und Euro mehr. Je früher man mit der "Versicherung" beginnt, desto größer sind die Chancen einer Rettung. Also Kosten sollten wirklich keine Rolle spielen, allenfalls, wie sie aufgeteilt werden. Aber was sind eigentlich solche "Kosten"? Sie drücken ungefähr aus, mit welcher Dimension ein politischer Wille bestimmte Ziele erreichen will. Immer ist die Rede von "Wachstum, Wachstum, Wachstum". Aber was soll wachsen? Immer mehr zum großen Teil überflüssige Konsumgüter, die in Milliarden von Plastiktüten nach Hause geschleppt werden - und die dann meist zu wachsenden Müllbergen führen. Etwas drastisch ausgedrückt... Die Investitionen zwecks Klimalenkung würden zu einem gewaltigen Wachstumsschub führen, ein riesiges Investitionsprogramm für die Welt. Man "muss" ja nicht immer Kriege führen, alles in Trümmer schlagen - um danach wieder groß wachsen zu können. Es ist allerdings zu befürchten, dass solche Einsichten - weltweit - erst dann kommen, wenn es (fast) zu spät sein wird. Vielleicht braucht man eine neue Wirtschaftsordnung. Die kommunistische Zentralwirtschaft bzw. "Mangelwirtschaft" ist klar gescheitert. Die Marktwirtschaft wiederum produziert unsinnigen Überfluss, schnellen Warenumsatz, Müllberge... Die Ressourcen werden sinnlos verplempert, die großen Probleme bleiben liegen. Der "Kapitalismus" ist in der Theorie und unter bestimmten Bedingungen (wenn funktionierende Marktwirtschaft) ein faszinierendes Model. Zu Beginn der Industrialisierung war es ein "Raubtierkapitalismus", der die arbeitende Bevölkerung auffraß. In vielen Teilen der Welt hat sich da wenig geändert. In den westlichen "Industrieländern" schien es sich als Erfolgsmodell zu etablieren. Inzwischen ist nicht zu übersehen, dass der "Raubtierkapitalismus" die Welt auffrisst. Wir werden sehen.

Eine Folge der Erderwärmung sind auch die wachsenden Monsterstürme. Der Wirbelsturm "Irma" (September 2017) soll der stärkste, je gemessene sein... Je mehr die Temperatur der Meere steigt, desto mehr Energie (und Wasser) nehmen diese Monster auf... Und dann der langsam ansteigende Meeresspiegel.  Wenn die Küstenregionen von den steigenden Wasserfluten verschlungen werden, folgen riesige Völkerwanderungen und Kriege. Das Max-Planck-Institut stellt einen Anstieg des Meeresspiegels von 2 mm pro Jahr fest (Durchschnittswert im letzten Jahrzehnt): „Ob die großen Inlandeise der Antarktis und Grönlands dazu beitragen, ist noch unklar, denn die Vermessung der Geometrie dieser Eismassen, die maximal etwa 70 m Meeresspiegelanstieg bewirken könnten, ist dafür noch nicht genau genug. Klar ist jedoch, dass der Beitrag zur Meeresspiegeländerung im 20. Jahrhundert ziemlich klein gewesen sein muss.“

Doch das ist schon wieder Schnee von gestern. Im Oktober 2008 erklärte der Leiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Joachim Schellnhuber, das Tempo des Abschmelzens nehme dramatisch zu. Die Gletscher im Himalaja und des grönländischen Eisschildes seien durch den verstärkten Schadstoffausstoß der chinesischen Kohlekraftwerke verschmutzt. Dadurch werde das Eis dunkler und könne weniger Licht reflektieren. Wie will man das aufhalten? Wenn nämlich die Polarkappen erst einmal anfangen zu schmelzen, werden die sich nicht bei 2 mm pro Jahr (als Beitrag zum Anstieg des Meeresspiegels) aufhalten. Die werden dann wohl abschmelzen wie die Gletscher in den Gebirgen. Die oben erwähnten "weißen Färbungen" wäre auch keine brauchbare Idee. Wenn der Schnee verschmutzt, verschmutzen auch künstliche weiße Färbungen...

Und die neuesten Meeresspiegel-Wachstumszahlen? Sind offenbar wesentlich höher. Berliner Zeitung, 21. 2. 2018, Seite 17: "Jeder Aufschub bei der Senkung von Treibhausgas-Emissionen führt zu einem stärkeren Anstieg des Meeresspiegels - selbst wenn es gelingen sollte, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Das ist das Ergebnis einer neuen wissenschaftlichen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Das Team um Matthias Mengel hat den Anstieg des Meeresspiegels untersucht, der selbst bei einer vollständigen Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens eintreten dürfte. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Communications schreiben, ist bis 2030 ein Anstieg zwischen 70 und 120 Zentimetern zu erwarten. Es könnte allerdings auch mehr sein..."

Damit würden riesige, dicht besiedelte Küstenregionen absaufen. Enstprechende Schaubilder sind im Internet leicht zu finden.

 

Ließe sich das Klima regeln? Mit Eisinseln in den Meeren oder den stabilisierten Eismassen an den Polen... 

Die ständige Erwärmung des Klimas und der Meere könnte wahrscheinlich mit künstlichen Eisinseln gestoppt oder sogar rückgängig gemacht werden. Droht hingegen eine Eiszeit, so könnte man die Eisinseln abtauen lassen und das Klima erwärmt sich.

Eine weitere Möglichkeit: riesige Segel, die die Erde umkreisen. Soll sich die Erde abkühlen, werden sie aufgespannt und sie vermindern die Sonneneinstrahlung. Braucht man mehr Wärme, werden sie wieder zusammengefaltet. Allerdings können sie - zum Beispiel bei drohender Eiszeit - nicht zusätzlich Wärme erzeugen. Dies geschieht auf der Erde selber, und zwar solange, wie Kohle, Erdöl und Gas aus der Erde geholt und verbraucht werden und somit das darin gebundene CO2  "entlassen" wird.  Und durch Vulkanausbrüche.

Im Falle einer drohenden Eiszeit wäre es von Vorteil, möglichst viel CO2 in der Erdatmosphäre "zu haben" und bei Bedarf als "Wärmeerzeugerr" zu verwenden. Am einfachsten wäre es, wenn das CO2 einfach in der Atmosphäre bliebe und die tendenzielle Erderwärmung durch die erwähnten Eisinseln kompensiert wird. Durch "Ausschalten" der Eisproduktion könnte die Atmosphäre auch wieder schnell erwärmt werden... Zum Beispiel bei einem „kosmischen Winter“... Nach einem Asteroiden-Einschlag kann die Erde monate- oder jahrelang durch Staubwolken in der Stratosphäre verdunkelt werden. Binnen weniger Monate würde die ganze Erde zur Eiswüste werden. Dieselben Folgen entstünden, wenn die Erdkruste zum Beispiel unter dem Yellowstone-Park explodiert. Das aufsteigende Magma bildet dort keinen Vulkan, sondern staut sich unter einem riesigen Gebiet... Der gewaltige Druckaufbau wird die gesamte Region gen Himmel jagen, eine Katastrophe, die die Staubpartikel in der ganzen Erdatmosphäre verteilen wird. Diese Katastrophe ist unausweichlich, sie wird kommen, man weiß nur nicht, wann.  Wenn es morgen passiert, ist die Welt nicht darauf vorbereitet. Man bräuchte vielleicht ein paar hundert Flugzeuge, die bis in die Stratosphäre steigen können -  mit Turbinen, die es derzeit wohl noch nicht gibt -  die mit Aschefängern in den Triebwerken ausgestattet sind... Flugzeuge mit großen Sieben oder Netzen, die dort oben ausgefahren werden, um die Staubpartikel aufzufangen. Die Flugzeuge müssten dort oben solange herumfliegen und Staubpartikel einfangen, bis die Erde wieder von „ein paar“ Sonnenstrahlen erreicht wird. Dann allerdings bräuchte man möglichst viele CO2 -Moleküle in der Luft, die das bisschen Sonnenenergie, das bis zur Erde durchdringt, möglichst lange gefangen halten.

Je höher der CO2-Gehalt in der Luft, desto effektiver könnten die Sonnenstrahlen genutzt werden, desto mehr Menschen könnten diese eisige Zeit überleben.

Das drohende Katastrophenszenario schwankt also zwischen heiß und kalt. Heiß kommt schleichend, Kalt käme wahrscheinlich als Folge einer x-millionenfachen Megatonnen-Explosion oder der Verlagerung der Erdachse. Oder wenn die Sonne in "Tiefschlaf" verfällt und die Sonnenflecken über Jahrzehnte ausbleiben...

Das sind nicht potentielle Bedrohungen, sondern sie sind real, sie kommen unausweichlich auf uns zu; sie werden aber nicht beachtet. Es ist das typische Szenario angeblich winziger "Rest"-Risiken. Die gelten für den heutigen Tag, für diesen Monat, vielleicht noch für dieses Jahrhundert. Sehr seltsam ist, dass die eigentliche Aussage der Wahrscheinlichkeitsrechnung in der öffentlichen Diskussion verschwiegen wird. Die Wahrscheinlichkeit, mit einmal Würfeln eine sechs (bzw. eine ganz bestimmte Zahl) zu würfeln ist "ein Sechstel" oder 100 : 6 = 16,666666 usw. Prozent. Um zwei Sechsen hintereinander zu würfeln, beträgt die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit 1/6 x 1/6 = 1/36. Das sind 2,77777 usw. Prozent. Um drei Sechsen hintereinander zu würfeln, beträgt die Wahrscheinlichkeit dann nur noch weniger als ein halbes Prozent usw. Das besagt aber nicht, dass man auf das "Eintreffen" einer Wahrscheinlichkeitsprognose wetten sollte. Man kann gleich bei den ersten Versuchen drei Sechsen hintereinander würfeln, oder erst nach 100 Versuchen. Aber je höher die Anzahl der Würfelreihen, desto mehr gleicht sich der Durchschnitt an die Wahrscheinlichkeit an, also bei 5000mal Würfeln wird jede Zahl wahrscheinlich gleich oft gewürfelt worden sein, wenn der Würfel den Schwerpunkt auch genau in seiner Mitte hat. Bei den "Restrisiken" muss man anders rechnen. Hier ist die Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei sechs Würfen einmal eine Sechs bekomme? Einmal Würfeln: Wahrscheinlichkeit ein Sechstel, zweimal Würfeln zwei Sechstel usw. Bei sechs Würfen ist die rechnerische Wahrscheinlichkeit dann 1. Das muss natürlich nicht eintreffen, aber würfelt man 6000mal, dann hat man (mit nur kleinen Abweichungen) 1000 Sechsen gewürfelt. Man nennt dies das "Gesetz der großen Zahl".

Beim Lottospiel wird das jede Woche vorgeführt. Die Wahrscheinlichkeit für sechs Richtige aus 49 beträgt etwa 1:14.000.000. Wenn 20 Millionen Lottoscheine pro Woche abgegeben werden, ist die Wahrscheinlichkeit nahe der "Gewissheit", dass (fast) immer ein glücklicher Gewinner dabei ist, als Lockvogel, damit Millionen Mitspieler jede Woche ihren Schein abgeben... Es ist klar, dass kleine "Restrisiken", die man für den Eintritt von Katastrophen "errechnet" (leider nicht so einfach wie fürs Würfeln), sich immer auf einen bestimmten Zeitraum beziehen, auch wenn das offiziell nie angegeben wird! Im Laufe der Jahre, der Jahrzehnte und Jahrhunderte müssen diese Wahrscheinlichkeiten addiert werden, werden also immer größer, auch wenn es sich um "Würfel" mit tausend Kanten handelt. Die Aussage, es handle sich um kleine, winzig kleine Restrisiken beinhaltet lediglich, dass man sich jetzt nicht damit beschäftigen will. Die "Atomkatastrophe" in Japan zeigt, dass ein Würfel immer fällt, wie er gerade "will", auch wenn er tausend oder zehntausend Kanten hat... Dass atomare Endlager in den nächsten 1000 Jahren zu Katastrophen führen werden, kann man demzufolge als "sicher" ansehen. Die kleinen Risiken beziehen sich auf die jetzt lebende Generation, können aber trotzdem schon morgen passieren. Wie der "Würfel" fällt... Man sollte anfangen, sich auf real drohende Katastrophen vorzubereiten, aber richtig vorzubereiten. Erderwärmung als konkrete Bedrohung ist eine viel zu einseitige Betrachtung. Das Katastrophenszenario „kalt“ ist eine genauso reale Bedrohung, es könnte die gesamte Menschheit auslöschen, es kommt schlagartig, niemand ist vorbereitet. Der letzten Katastrophe dieser Art verdanken wir vermutlich unsere Existenz: Die Saurier starben zum großen Teil aus, die riesigen Farnwälder versanken in den Sümpfen, während kleine Säugetiere in ihren Erdhöhlen überlebten. Und die Eiszeiten? Woher kamen die -  obwohl der CO2-Gehalt in der Luft viel, viel höher war als heute. Nach dem nächsten Mal, so vermuten manche Wissenschaftler, werden die Insekten die Herrschaft über die Erde übernehmen. Um mit einem sarkastischen Biss zu enden: Bei der Denkweise, die jetzt vorherrscht, muss man das wirklich befürchten.

Die Schlussfolgerung aus alledem ist, dass es eigentlich keinen Sinn macht, den steigenden CO2-Gehalt der Luft zu bekämpfen - ist eh ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Man sollte sich darauf konzentrieren, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, extremen klimatischen Veränderungen in beiden Richtungen gegensteuern zu können.

Hier kommt nun allerdings das oben erwähnte Fragezeichen, ausgelöst durch eine Buchbesprechung in der ZEIT, siehe Literaturangabe Nummer drei. Hier bespricht Reiner Klingholz das Buch von Elisabeth Kolbert, "Das sechste Sterben". Zitat:

"Beängstigend wird es, wenn die Autorin schildert, wie die heutigen Kohlendioxid-Emissionen die Weltmeere langsam, aber sicher versauern. In gerade mal 100 Jahren haben wir mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen, als unter natürlichen Umständen in ein paar Hunderttausend Jahren entstehen würde. In 50 Jahren haben wir eine Ozeanversauerung herbeigeführt, wie es sie vermutlich seit 50 Millionen Jahren nicht gegeben hat. Wird dieser Trend nicht gestoppt, wofür derzeit wenig spricht, dürften kalkbildende und kohlendioxidschluckende Organismen wie Foraminiferen und Flügelschnecken unter der Säurelast irgendwann ihre Arbeit einstellen, und die natürliche Entsorgung des Kohlendioxids würde erlahmen. Dann könnten auch die Korallenriffe aufhören, Kalk zu bilden, diese Gigabauwerke begännen zu zerbröseln und fielen als wichtigstes Ökosystem der Meere aus. Anderenorts würde sich das Klima in den Regenwäldern so schnell verändern, dass viele Arten kein neues Zuhause finden können, auch weil jeder denkbare Fluchtort schon vom Menschen und von seinen Soja- und Eukalyptusplantagen besetzt ist."

Mit dieser Aussage erscheint die von mir aufgezeigte Lösungsmöglichkeit als nicht mehr praktikabel, denn sie beinhaltet, dass der steigende CO2-Gehalt der Luft nicht nur zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf der Erde führt, die ja kompensiert werden könnten - sondern auch zur "Ozeanversauerung". Meine Theorie ist, dass erstens der steigende CO2-Gehalt  nicht mehr aufgehalten werden kann, zweitens dies aber gar nicht schädlich sein müsse, weil der Anstieg der durchschnittlichen "Welttemperatur" durch den steigenden CO2-Anteil mit den "Eisinseln" eingedämmt werden könne und der hohe CO2-Gehalt zugleich auch zur Erwärmung genutzt werden kann, wenn ein kosmischer Winter oder eine neue Eiszeit droht. Und nun lese ich, allein der steigende CO2-Gehalt würde das Ökosystem der Meere zerstören... Wenn das richtig ist, so wäre das schlecht, denn der Anstieg der "Welttemperatur" kann ja, wie geschildert, (ohnehin) kaum aufgehalten werden. Aber auch "mein System" hätte den Mangel, zwar die Erderwärmung, aber nicht den Zusammenbruch des Ökosystems "Meer" aufhalten zu können (wobei das Problem der Verschmutzung der Meere ja noch ein anderes ist..).
Aber ist diese Aussage richtig? Man darf Zweifel anmelden. Siehe die (oben mit Tennlinien eingearbeiteten)  "Argumente"  von Leuten, die die Kausalität steigender CO2-Anteil in der Luft und Klimawandel leugnen. Ihre Tatsachenbehauptungen sind ja nicht grundsätzlich falsch, falsch sind ihre Schlussfolgerungen. Richtig ist doch aber: Als der CO2-Anteil in der Luft viel höher war als heute, ist das Ökosystem im Meer nicht zusammengebrochen - im Gegenteil: es hat sich unter solchen Bedingungen prächtig entwickelt. Ich bin kein Wissenschaftler und schon gar nicht einer, der auf diese Fragen spezialisiert ist. Aber mir scheint, da werden Aussagen getroffen, die den "erdgeschichtlichen" Tatsachen zu widersprechen scheinen.

Mit Sicherheit richtig ist aber: Es ist nicht leicht: Man muss sich hier durch ein Chaos von Argumenten kämpfen...

 Ergänzend zum letzten Punkt, Zitat Wikipedia: "Hauptverantwortlich für sauren Regen ist die Luftverschmutzung durch Abgase. Insbesondere durch Einsatz schwefelhaltiger fossiler Brennstoffe wie Kohle und Heizöl entstehen Schwefeloxide die mit Wasser und ggf. Sauerstoff Schwefelsäure bilden. Vornehmlich entsteht bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe zunächst Schwefeldioxid, das mit Wasser und Sauerstoff letztlich Schwefelsäure bildet." Hauptschuld am sauren Wasser ist also die (meist in Flüssen zufließende) Schwefelsäure. Dass die Ozeane aber auch durch einen hohen  CO2-Anteil in der Luft "sauer" werden können, ist auch unbestritten. Der Zusammenhang ist indirekt: Steigt der  CO2-Anteil in der Atmosphäre stark an, so nimmt auch das Wasser sehr viel auf, der PH-Wert sinkt, und das könnte Schalentiere wie Muscheln und Schnecken zerstören. Es kommt da aber auf die relative Menge an, also ist die Aussage zu pauschal, sie kann wahr sein, kann aber auch nicht wahr sein. Die Lösung scheinbar widersprüchlicher Aussagen ist vielleicht diese:

Vor hunderten Millionen Jahren gedieh Fauna und Flora bei weit höheren CO2-Werten prächtig, weil sich die Organismen unter diesen Bedingungen entwickelt oder angepasst hatten. Heute sind die Organismen an viel niedrigere Werte angepasst. Wenn sich der CO2-Anteil in Luft und Wasser aber zu schnell erhöht, dann klappt die Anpassung nicht. Es bleiben Unsicherheiten, die ein Laie nicht leicht beseitigen kann. Und Wissenschaftler offensichtlich auch nicht.

Die Aussage, die man im Wikipedia (unter Angabe von Gleichungen) findet, lautet so: pro kg Kohlendioxid werden 2,27 kg Calciumcarbonat aufgelöst...(bezogen auf wiederum eine bestimmte Menge Wasser).  Ich beschäftige mich hier nicht mit solchen Gleichungen, würde ich sowieso nicht verstehen. Man müsste also ausrechnen, wieviel Kohlendioxyd wird in der Atmosphäre sein, wenn alle Kohle, alles Erdöl und das ganze Erdgas aus der Erde geholt und verbrannt sein wird, wieviel davon voraussichtlich ins Wasser kommt und welche Menge die Schalentiere verkraften können. In der Urzeit der Erdgeschichte - die vielen Millionen Jahre, da es noch keine Pflanzen, sondern nur Algen gab - haben die Schalentiere, wie gesagt,  das ganze CO2 gut verkraftet. Vor 570 bis vor 510 Millionen Jahren gab es massenweise Mollusken, zu denen auch Muscheln und Schnecken gehörten. Die gediehen prächtig. Die oben erwähnte Katastrophe in "Sibirien" fand vor etwa 250 Millionen Jahren statt  - und hier sind allerdings gewaltige Mengen Kohlendioxyd freigesetzt worden - und da musste auch das Wasser sehr viel aufnehmen, und das könnte (neben der Erwärmung) Schalentiere wie Muscheln und Schnecken zerstört haben. Die Vermutung müsse aber noch bestätigt werden, heißt es. Wie hoch war damals der der CO2-Gehalt der Atmosphäre tatsächlich? 30 bis 45 Millionen Jahre zuvor waren zum Beispiel (im Karbon) mächtige Steinkohlelagerstätten entstanden, in denen ja auch riesige Mengen Kohlendioxyd gebunden waren (heutzutage allerdings wiederum zum großen Teil freigesetzt...).

Ich glaube, dass von der Erwärmung aktuell die große Gefahr ausgeht  - die man aber bewältigen könnte. Die größte Gefahr für "Übersäuerung" sind wohl unsaubere und vor allem: mit Schwefelsäure verunreinigte Flüsse. Und dann die Kunststoffe, die sich in kleinste Teile auflösen. Das Verhältnis von Kunststoffteilchen zu Plankton soll im Durchschnitt schon 6 : 1 betragen, in manchen Meeresregionen schon 60 : 1. Dadurch wird das Wasser zwar nicht sauer, aber es könnte irgendwann in sich selbst ersticken. Seit 1899, so kann man googeln, hat das Phytoplankton um zwei Drittel abgenommen. Schuld sei die Erwärmung der Meere.  Aber im Lauf der Zeit wird das Plankton auch mehr und mehr von den winzigen Plasteteilchen verdrängt, die die Ozeane mehr und mehr überschwemmen. Und Phytoplankton produziert über 70 Prozent des Sauerstoffs... Die einzige Hoffnung ist, dass die Herrscher und Superreichen der Welt irgendwann, da es noch nicht zu spät ist,  merken, dass auch sie die Luft bzw. den Sauerstoff genauso benötigen wie alle Wesen dieser Welt. Das eigentliche Hauptproblem ist, dass sie es zu spät merken.

 


Literatur u.a. : 1. „Ein Meer von Luft“ von Gabrielle Walker, eine Naturgeschichte der Atmosphäre, Berlin-Verlag 2007
 2. Klimaänderungen und neue Wetterextreme, Hartmut Graßl, Meteorologisches Institut, Universität Hamburg;
Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg (im Internet gelesen)
3. Elisabeth Kolbert: Das sechste Sterben - Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt, Suhrkamp, Berlin 2015 (Artikel aus DIE ZEIT, Nr. 18, 29. April 2015: "Wir blöden Primaten")
3. Hilfreiche Diskussionsbeiträge: Jochen Bremberger, Panketal